Via Claudia Augusta

Von der Donau über die Alpen an die Adria

Via Claudia Augusta – entlang der alten Römerstraße entdecken Sie historische Relikte aus der Römerzeit, unberührte Naturlandschaften, idyllische Plätze an Flüssen, in Wäldern oder in romantischen Städten. Auf den Spuren der Feldherrn Drusus und Tiberius lernen Sie beeindruckende Orte kennen wie Donauwörth an der schönen blauen Donau, die Fuggerstadt Augsburg, Füssen im Königswinkel, die Südtiroler Perlen Meran und Bozen, die Hauptstadt des Trentino – Trento, Verona – die Heimat von Romeo und Julia, die Kulturstadt Feltre und zu guter Letzt der wahrhafte Höhepunkt an der Adria – Venedig. Wie damals die Söhne des Kaisers Augustus überqueren Sie die Alpen, zwar von der Donau aus, aber dafür erwartet Sie der abenteuerliche und warme Süden.

Präzise Karten, genaue Streckenbeschreibungen, zahlreiche Stadt- und Ortspläne, Hinweise auf das kulturelle und touristische Angebot der Region und ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis – in diesem Buch finden Sie alles, was Sie zu einer Radtour entlang der Via Claudia Augusta brauchen – außer gutem Radlwetter, das können wir Ihnen nur wünschen.

Die Via Claudia Augusta wurde im Jahre 47 n. Chr. unter Kaiser Claudius von Altinum über den Reschenpass bis an die Donau erbaut. Sie war somit die einzige Römerstraße über die Alpen und verband das Alpenvorland mit der Adria. Ursprünglich wurde Sie als militärischer Weg genutzt, in den folgenden Jahrhunderten entwickelte sie sich zu einer wichtigen Handels- und Reiseroute. Von der antiken Römerstraße sind heute noch 2 Meilensteine erhalten – einer aus Rabland im Vinschgau und der andere aus Cesiomaggiore in der Region um Feltre. Auf beiden steht geschrieben, dass die Straße ursprünglich von Drusus, dem Sohn Kaiser Augustus angelegt und dann von dessen Sohn Claudius ausgebaut wurde. Drusus nutzte mit seinem Bruder Tiberius die vorhandenen Wege für seinen Alpenfeldzug im Jahre 15 v. Chr. Wo keine Wege waren, wurde eine Trasse angelegt. Der letztendliche Ausbau erfolgte dann 62 Jahre später unter Claudius.
Die Via Claudia Augusta verlor ihre Bedeutung als führende Römerstraße an die immer wichtiger werdende Strecke über den Brenner.
Heute ist die Via Claudia eine Themenstraße mit hohem kulturellen Wert und als Rad- und Wanderweg bekannt und beliebt. Über den tatsächlichen Verlauf gibt es viele Theorien. Auf den beiden Meilensteinen wird als Endpunkt die Donau genannt, doch bei dem Stein aus Rabland wird der Po als südlicher Ausgangspunkt erwähnt und bei dem Stein aus Cesiomaggiore steht die Stadt Altino als Ausgangspunkt geschrieben. Anscheinend gab es zwei Straßen mit gleichem Namen, eine von der Adria über Feltre an die Donau und eine andere vom Po über Verona an die Donau. Der Ausgangspunkt soll der in der Römerzeit wichtige Po-Hafen Ostiglia gewesen sein.

Darum werden in unserem Buch beide Arme berücksichtigt: im vierten Abschnitt die Strecke von Trento nach Ostiglia und im fünften Abschnitt die Strecke von Trento nach Altino und Venedig.
Die Inschrift auf dem Via Claudia Augusta-Meilenstein von Rabland

Ti(berius) Claudius Caesar Augustus German(icus)/pont(ifex) max(imus) trib(unicia) pot(estate) VI/co(n)s(ul) desig(natus) IIII imp(erator) XI p(ater) p(atriae)( (vi)am Claudiam Augustam/quam Drusus pater Alpibus/bello patefactis derexserat/munit a flumine Pado at (f)lumen Danuvium per/(m(ilia)) p(assuum) CC.

Streckencharakteristik

Länge

Die Länge des Via Claudia Augusta-Radweges mit Start in Donauwörth und Endziel Venedig beträgt 902 Kilometer ohne Ausflüge.

Wegequalität

Die Wegequalität des Radweges zwischen Donau und Adria ist je nach Gebiet und Land sehr unterschiedlich. Teilweise ist der Radweg als Familienradweg einzustufen und abschnittsweise als anspruchsvolle Mountainbike-Strecke.

Von Donauwörth bis zur deutsch-österreichischen Grenze verläuft die Route großteils entlang des Lechs auf einem ausgebauten Radweg, oder auf asphaltierten Wirtschaftswegen und Landstraßen. Es gibt auch einige kurze unbefestigte Abschnitte wie bei Nordheim, bei Königsbrunn, zwischen Kleinaitingen und Graben und bei Unterdießen. Ein wirklich schlecht befahrbarer Streckenteil befindet sich hinter Druisheim, hier verläuft die Route auf der historischen Römerstraße – einem holprigen Grasweg – und ist überhaupt nicht ausgebaut. Als Alternative kann die parallel verlaufende Straße gewählt werden.
In Österreich ist der Radweg ab der Grenze bis nach Imst nicht ausgebaut. Er verläuft auf vorhandenen Wirtschaftswegen, Dorfstraßen und teilweise auf unbefestigten Schotterwegen über den Fernpass und andere Erhöhungen. Ab Imst verläuft die Strecke auf dem Inn-Radweg bis zur Kajetansbrücke. Dann beginnt wieder ein schwieriger, steiler Abschnitt über den Finstermünzpass bis nach Nauders. Ab Nauders verläuft der Weg leicht ansteigend über den Reschenpass nach Südtirol auf ruhigen Landstraßen.
In Italien verläuft der Radweg zum Großteil auf asphaltierten Radwegen entlang der Etsch bis nach Verona. Hinter Verona bis Ostiglia gelangen Sie auf ruhigen Landstraßen und Wirtschaftwegen an den Po. Die Strecke an die Adria beginnt in Trento mit einer Bahnfahrt, ab Pergine Valsugana radeln Sie zuerst auf asphaltierten Straßen, danach auf einem asphaltierten Radweg entlang der Brenta und ab Castelnuovo auf ruhigen, asphaltierten Bergstraßen. Es gibt nur hinter Praderadego ein kurzes Stück, das nicht asphaltiert ist. Ab Ponte Priula bis an die Adria führt die Route wiederum auf Landstraßen entlang.

Beschilderung

Auch die Beschilderung fällt je nach Land sehr unterschiedlich aus. In Deutschland ist der Via Claudia Augusta-Radweg durchgehend bis zur Grenze mit quadratischen Schildern bestückt. Diese sind weiß, darauf sind die drei Bögen der Via Claudia dargestellt, darunter steht in schwarz auf orange Via geschrieben und darunter Claudia Augusta. In Österreich ist die Beschilderung häufiger, aber die Schilder sind viel kleiner. Außerdem gibt es in Österreich auch Bodenmarkierungen in blau und orange. In Südtirol treffen Sie auf die regionale Beschilderung und entlang der Etsch ist der Radweg nur als solcher gekennzeichnet, ohne eigene Etsch-Radschilder. Im restlichen Italien gibt es keine Beschilderung für die Via Claudia Augusta.

Streckenabschnitte der Via Claudia Augusta

Die Alpenüberquerung steht unausweichlich bevor. Zuvor dürfen Sie noch die wunderbare Stadt Füssen kennenlernen und den Ausblick auf die Königsschlösser Ludwig des II., Neuschwanstein und Hohenschwangau, genießen.
Die Route führt auf Radwegen, Landwirtschaftswegen und Landstraßen. Es gibt nur einige kurze Abschnitte im Verkehr. Steigungen tauchen erst in den Alpen auf also bei Schongau und Füssen. Ich bin nicht in Füssen gestartet, sondern in Garmisch-Partenkirchen, dort habe ich das Auto auf einem Hotelparkplatz abgestellt und das Fahrrad zusammengeschraubt. Das war am Sonntag Mittag, es war schon sehr heiß. Dann bin ich am Nachmittag bis zum Fernpaß gefahren, über Ehrwald und Lermoos, am Zugspitzmassiv vorbei. Wie in der Römerzeit führt der Weg über den Fernpass, über den Finstermünzpass und dann auf den Reschenpass. Nach etwa 20 km auf der Reschenstrasse habe ich in einem Gasthof übernachtet. Dieser stellt das Ziel dieses Abschnitts dar.

Start in Garmisch

Anfahrt auf Garmisch, die Alpen in Sicht Radweg in Oberbayern

unterwegs am Bach entlang Ehrwald und Zugspitzmassiv

Ehrwald und Lermoos, Zugspitzmassiv

Zugspitzmassiv Ehrwald Lermoos

Zu beachten die hervorragende Beschilderung auf der gesamten Strecke. Das Zeichen Via Claudia ist länderübergreifend, auf vielen Radwegen sind zusätzliche Erklärungen, in Italien auch Kilometeranzeigen.

Von Garmisch-Partenkirchen zum Reschenpass 151,5 km

Im zweiten Abschnitt geht es vom Kaiserwinkel über die deutsch-österreichische Grenze und danach durchqueren Sie das wunderschöne Tiroler Land. Hier stossen Sie auf faszinierende Spuren der römischen Geschichte, zahlreiche Funde, Ausstellungen und Museen kommentieren die Bedeutung der Via Claudia Augusta. Sie lernen die Tiroler Tourismushochburgen Reutte, Lermoos, Nassereith, Imst und Landeck kennen und Sie erfahren, was es heißt Alpenpässe zu überwinden.

Die Strecke von Garmisch-Partenkirchen bis zum Reschenpass ist anspruchsvoll, aber landschaftlich d e r Höhepunkt der gesamten Route. Es gibt sehr viele Steigungen, schwierige Teilstücke auf Mountainbike-Strecken und einige Kilometer im Verkehr. Dem Fernpass und dem Finstermünzpass können Sie mit Hilfe des Via Claudia Huckepack ausweichen – ein Shuttle-Service über die beiden Pässe. Die alte Reschenstrasse war auf dem letzten Stück gesperrt wegen Umbauarbeiten, ich musste über Martina, das liegt im Engadin, einen Umweg machen. Dieser aber hatte es in sich, von Martina bis Nauders sind es ca. 7 km, davon 6 km steil aufwärts mit 500 m hd, 13 Kehren.

 

Tschuppbach

Gasthof Tschuppbach Wegweiser für Fußgänger

Martina (Engadin)

Abzweigung zur gesperrten Reschenstrasse Erklärungen

geradeaus nach Martina im Engadin der Inn Martina

Matina-Nauders, 13 Kehren Von Martina nach Nauders 13 Kehren, 500 Höhenmeter auf ca. 6 km Länge. Matina-Nauders, 13 Kehren

Nauders

Kurz vor Nauders Blick auf Nauders In Nauders

Burg Nauders unterwegs am Bach entlang

Tour de Suisse in Nauders

Der Erste Der Zweite Der Zweite Das Hauptfeld

Vom Reschenpass nach Meran 175,5 km

Mit dem Reschenpass haben Sie die österreichisch-italienische Grenze überquert und befinden sich somit in Südtirol, genauer im Val Venosta. Sie fahren durch dieses wunderbare Tal mit all seinen bezaubernden Dörfern, kommen an zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Kirchturm von Graun, der Festung von Burgeis und von Tschengls vorbei und erreichen schließlich das blühende Meran. An den Ufern der Etsch gelangen Sie über die Perle Bozen und die berühmte Weinstraße ins Trentino. In der Hauptstadt Trento teilt sich die Via Claudia Augusta in zwei Arme, einer führt an den Po nach Ostiglia und der andere an die Adria nach Altino. Im Vinschgau und entlang der Etsch erwarten Sie ruhige Nebenstraßen und ausgebaute Radwege. Manchmal kommen auch Abschnitte im Verkehr vor, aber Steigungen so gut wie keine. Nur vor Meran wird es etwas hügeliger, ansonsten verläuft die Route im Tal und führt eben am Fluss entlang.

In Nauders trifft am selben Tag die Tour de Suisse ein, ich bin um 14 Uhr von Martina nach Nauders gefahren, steiler, kurvenreicher Anstieg, 500 m hd auf ca. 6 km. Am späten Nachmittag kommt dann die Tour de Suisse an. Viel Rummel in der Zielarena. Übernachtung in einem Gasthof in Resia am Reschenpass.

 

Alto Adige, deutschsprechende Italiener 

Reschensee

Der Kirchturm von Glurns Kirchturm von Glurns Wegweiser

Der Reschensee

Burgeis

Wegweiser in Burgeis

Wegweiser in Burgeis In Burgeis In Burgeis

Wegweiser in Burgeis In Burgeis In Burgeis

Burg Burgeis Burg Burgeis Sporthotel

 

Abschnitt: Von Resia nach Naturns

Zuerst geht es um den Reschensee herum, an der versunkenen Ortschaft Glurns vorbei mit dem Kirchturm, der noch aus dem See ragt. Sehr niedriger Wasserstand. Dann kommen die bekannten Orte im Vinschgau, Burgeis, Mals, usw.

Mals

Wegweiser in Burgeis In Burgeis In Burgeis

Wegweiser in Burgeis In Burgeis In Burgeis

In Burgeis

p align="left">Die Strecke geht zwar immer leicht bergab, aber ich bin erst am Mittag gestartet, nicht ahnend, dass am Nachmittag der heiße Wind bergauf bläst, und zwar heftig. Man fährt durch alte Orte, bekannte Orte, dann durch die riesigen Obstplantagen.

Schöne Radwege

Durch die Obstfelder im Vinschgau

In Burgeis In Burgeis In Burgeis

In Burgeis In Burgeis In Burgeis

In Burgeis

Naturns

In Burgeis In Burgeis In Burgeis

Rückfahrt

Es war so heiß in Naturns, dass ich beschlossen habe, wieder in die Berge zurück zu fahren. Aber zuerst noch ein Eis essen.

Einen Teil zum Reschenpass hoch bin ich mit der Bahn gefahren, danach bis Burgeis wieder mit dem Rad. Da habe ich aber die meiste Zeit das Rad geschoben, ich war ziemlich fertig. Am nächsten Tag weiter bis zum Reschenpass, es hat geregnet, das Wetter ist ziemlich umgeschlagen, kalt, regnerisch, trübe.

Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter

Am Reschenpass im Gewitter

Dann war ich aber doch zu früh wieder den Reschenpass runter und habe einen Abstecher ins Engadin gemacht, von Martina nach Scouls.

Nach Martina Und jetzt die steile Strasse wieder runter, von Nauders nach Martina, 13 Kehren, 500 m Höhendifferenz auf ca. 6 km..

Scuols, Engadin

Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter

Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter

Martina, Engadin und zurück ins Inntal

Am Reschenpass im Gewitter Am Reschenpass im Gewitter

Das war's

Unterwegs einen Gasthof oder kleine Hotels zu finden ist gar kein Problem, dazu sind die Unterkünfte und Verpflegung auch noch recht preiswert.

Die meisten Texte habe ich aus dem internet von Seite " http://www.esterbauer.com/buecher/html/vca_tour.htm".

Sehr übersichtliche Seiten sind " http://www.via-claudia.info" und " http://www.roemerstrasse-via-claudia.de/"

Alles für die Tour

Als Rad für die Tour können wir für die gesamte Via Claudia Augusta nur ein Trekking- oder Mountainbike empfehlen. Es kommen sehr viele Steigungen, einige Abschnitte auf grob gekiesten Wegen mit starkem Gefälle und einige Teilstrecken auf unbefestigten Gras-, Erd- oder Sandwegen vor.
Ratsam ist aber auf jeden Fall – egal bei welchem Fahrradtyp – eine kleinere „Radapotheke“ mitzuführen. Eine Grundausrüstung an Werkzeug und Zubehör sollte Folgendes beinhalten: Ersatzschlauch und/oder Flickzeug, Reifenhebel, Universalschraubenschlüssel, Luftpumpe, Brems- und Schaltseil, Speichen- und Schraubenzieher, Öl sowie Kettenfett, Schmiertücher und Ersatzleuchten.

 

Gute Informationen im Internet:

"http://www.viaclaudia.at/"

"http://www.esterbauer.com/buecher/html/vca_tour.htm"

"http://www.roemerstrasse-via-claudia.de/"

"http://www.zugspitzarena.at/"